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Jahirs Fluch

Buchappetizer

Der Krieger Llew stößt schmerzhaft an seine Grenzen, als ein Gegner die Seherin Ella in seine Gewalt bringt.

Kurz vor dem Ziel rächt sich das Schweigen, welches ihn seit seiner Rückkehr aus Duria gefangen hielt. Nur drei der Gefährten erreichen den Fels der Wünsche für das Ritual, um Ellas Geist aus der verseuchten Anderswelt zu befreien. Manche Entscheidung ist unwiderruflich.

Jahirs Fluch ist der dritte Teil von Fels der Wünsche, der zweiten Staffel Kurzromane aus Candhun. Die erste Staffel Schleier der Anderswelt ist auch als Sammelband und Taschenbuch erhältlich.

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Buchappetizer

Blick ins Buch

Sie drehte sich zum Lager. Llew stand etwas abseits mit Sám und Jesmia. Lian schritt den Pfad auf der anderen Seite ab, der Richtung Osunti’el führte. Im Schatten des nächstgelegenen Kampela-Baumes lehnte Fael am Stamm. Sie bemerkte den Blick der Seherin und kam auf sie zu. Die Gegenwart der Freundin löste Ellas verkrampfte Haltung. Die Hitze der sambrischen Sonne strömte in ihren Nacken, sie schloss die Augen und atmete die Seeluft tief in sich ein.
»Warum kann es nicht einfach ein ganz gewöhnlicher Tag sein. Ein Tag, an dem es uns allen gut geht mit genügend Zeit, es zu genießen?«
Ella erwartete ein paar weise Worte. Etwas, das den Schrecken in ihrem Herzen minderte und ihn in das normale Chaos des Lebens einsortierte. Doch Fael schwieg und nickte nur mitleidig. Der Schrei ihres Falken schreckte die beiden Frauen auf.
Die Augen der Jüngeren weiteten sich. »Feinde!«, schrie sie den anderen zu und rannte los in Richtung Lager. Ella wollte ihr folgen. Ihre Beine waren wie gelähmt, keinen einzigen Schritt erlaubten sie. Tränen und Übelkeit stiegen auf. Ein heftiges Schluchzen überkam Ella, das ihr die Luft abschnitt. Sie stützte sich zitternd an den Felsen ab, um nicht vornüber zu fallen. Die Erde schien zu beben oder waren das ihre Muskeln? Eine Hand legte sich auf ihre Finger. Llew zog sie an sich. Das Kreischen des Falken gellte in ihrem Kopf nach.
»Ganz ruhig, Ella, noch ist niemand hier.«
Sie fühlte, wie sie mit einem Nicken antwortete. Das glänzende Sonnenlicht auf den Steinen flachte ab. Mit einem Ruck endete das Zittern. Sie schwebte über dem Klippenpfad weit oben und sah auf die Sichelbucht. Im Norden direkt an der Küste lag die Stadt Osunti’el. Zum Teil bestanden die Häuser aus natürlichen Höhlen im Fels, die Vorderseiten waren mit Steinen aufgemauert worden. Die Behausungen lagen terrassenartig, auf verschiedenen Ebenen der Felsen und waren häufig durch Strickleitern miteinander verbunden, derart steil ragten die Felsen über dem Meer auf. Enge Pfade schlängelten sich dazwischen und Kampela-Bäume klammerten sich mit gebogenen Wurzeln an die grauen Brocken. Sie befanden sich ein paar hundert Schritt südöstlich auf dem einzigen Pfad, der sich kurz vor Osunti’el einmal teilte. Der deutlich weniger ausgetretene führte zu der schmalsten Stelle der Felsnase, die diesem Ort seinen Namen gegeben hatte. Die Spitze der Sichel ragte als Steilklippe mehrere tausend Fuß über dem Meeresspiegel empor. Der Fels der Wünsche, das Ziel ihrer Reise – sie hätten es fast erreicht.
»An der Gabelung stehen Fünf und der Juvien«, flüsterte Ella erstickt, »aus Richtung Wüste kommen mehr. Wir sind umzingelt.«


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