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Verwoben mit Altem und Neuem

Dienstag, 2018-11-06 11:55, Eintrag von Diana
Kategorien: privater Zauber



In diesen Tagen glitzert die goldene Herbstsonne oftmals in den Netzen der Weberinnen. Meist bleibt dieses Naturschauspiel unbeachtet. Ebenso unsichtbar sind die Fäden, an denen du hängst und manchmal auch zappelst. Ein anstrengender Job, das Wetter wird unbehaglich, kleine und größere Zipperlein zwicken dich. Einhergehend mit den Rückenschmerzen meldet sich das schlechte Gewissen den Freunden gegenüber, die du viel zu lange nicht mehr gesehen hast. Gerade warst du noch im Sommerurlaub und nun bereits fast im Weihnachtsstress.
»Einen wunderschönen guten Abend und herzlich willkommen in diesem Wunderwerk der Technik!« Wir Fahrgäste der Deutschen Bahn tauschten gestern erstaunte Blicke, als ein unverschämt gut gelaunter Schaffner diesen Satz viel zu fröhlich in die Sprechanlage flötete. Das kam unerwartet. Spaß bei der Arbeit und dann auch noch in der Bahn, wo gibt es denn so etwas? Bereits letzte Woche war ich tödlich verwirrt: Ein singender Müllwagenfahrer winkte und prostete mir mit einem Kaffeebecher zu. Die wütende Hupe des aufgehaltenen SUV dahinter passte viel eher in mein Weltbild. Wir Menschen machen uns den Tag und unsere Stimmung selbst. Daran sollte ich mich viel öfter erinnern. Das kannst du auch jeden Tag um dich herum beobachten, die Frage ist wie immer, worauf du deine Wahrnehmung lenkst. Ich möchte in dem Netz, das mich umgibt nicht zappeln, sondern mich darüber freuen, dass es mich fängt. Ich möchte mich nicht stressen lassen von dem Gedanken an das große Familienfest als Höhepunkt des laufenden Jahres. Jeder Tag und Moment dorthin will gelebt und genossen werden. Ab und zu blicke ich auf einen Sonnenstrahl, der ein Spinnennetz leuchten lässt. Dann nehme ich mir den Augenblick, um daran zu denken, dass Verbundenheit nicht nur Abhängigkeit bedeutet, sondern auch Teil von etwas zu sein. Das Jahresrad gibt mir auf natürliche Weise zu verstehen, auf mich zu achten und ein paar Vorräte für die kalte Zeit anzulegen. Ich finde, das darf ruhig stressig sein – oder anders gesagt, es darf etwas Kraft kosten Reserven anzulegen, von denen du später zehren kannst. Am besten geht das mit guter Laune und dem Gedanken an die Verbundenheit mit deinen Freunden und deiner Familie. Wir haben oftmals ähnliche Probleme und Herausforderungen zu meistern. Das sollte uns beruhigen, anstatt ein schlechtes Gewissen heraufzubeschwören. Hinzu kommt, dass Entspannung und gute Laune ansteckend sind und sich ausbreiten. Damit schenkst du nicht nur dir selbst Kraft für die dunkle Jahreszeit.
An dieser Stelle möchte ich einen kleinen Einblick in die Geheimnisse, die das kommende Jahr offenbaren wird, geben. Ich plane mit einem Freund einige Ausflüge, zu denen ich jeweils einen Blogeintrag schreiben will. Sie führen zu alten Stätten unserer Vorfahren und markanten Punkten der heimischen Natur. Im Dunklen und der Stille müssen die Einzelheiten erst noch reifen. Doch dies wird eine Reihe für meine Blogeinträge werden. Darüber hinaus möchte ich regelmäßiger Kräuter und essbare Blüten zum Thema machen – natürlich bleiben meine persönlichen Alltagseinträge und Infos zu meinen Büchern bestehen. Manche wissen es bereits, ich ziehe aufs Land. Für jemanden mit tiefen Wurzeln im Ruhrgebiet birgt das seine ganz eigenen Herausforderungen. So viel zum nächsten Jahr. Jetzt wünsche ich dir erst einmal weiterhin einen schönen Herbst und eine erdende Ahnenzeit.